Mehr als 400 Operationen an der Wirbelsäule werden in Marl pro Jahr durchgeführt – Tendenz steigend. Auch die Zahl anspruchsvoller Eingriffe gehört zum umfangreichen Kriterienkatalog, den Wirbelsäulenzentren zu erfüllen haben. So muss beispielweise eine Mindestanzahl an mittleren und großen Wirbelsäulenoperationen (z. B. Stabilisierungen, aufwändige langstreckige Spondylodesen) nachgewiesen werden.
Neben Traumata werden allem die Folgen degenerativer Erkrankungen behandelt: Bandscheibenvorfälle oder Störungen im Knochenstoffwechsel, wie die Osteoporose. Zu den Hochrisikogruppen gehören vor allem ältere Menschen. Einerseits ist der Knochenabbau bei ihnen weit verbreitet, andererseits kommen häufig weitere Risiken wie ein Diabetes Typ 2, ungünstige Ernährungsgewohnheiten, eine zu schwach ausgeprägte Muskulatur und koordinative Störungen hinzu. So trifft bei ihnen ein erhöhtes Sturzrisiko auf die nachlassende Fähigkeit, im Fall des Falles adäquat reagieren zu können. Hinzu können Probleme beim Heilungsverlauf den Weg zurück ins gewohnte Alltagsleben erschweren.
Der Fachbereich für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie wurde von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft als erstes Wirbelsäulenzentrum im Kreis Recklinghausen zertifiziert. Die Auszeichnung unterstreicht die hohen Standards, die Priv.-Doz. Dr. Marc Röllinghoff und sein Team bei der Patientenversorgung einhalten.
Priv.-Doz. Dr. Marc Röllinghoff besitzt das Basis- und Masterzertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft, zwei seiner Oberärzte das Basiszertifikat.
Um die Patienten möglichst schnell wieder in Bewegung zu bringen, setzt die Klinik auf modernste Technologien und minimal-invasive Eingriffe. Durch den Einsatz von endoskopischen Verfahren und kleinsten muskel- und gewebeschonenden Schnitten können die Patienten oft schon nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen. Stabilisierungen von instabilen Wirbelkörperfrakturen werden minimalinvasiv perkutan eingesetzt.
Neben der medizinischen Behandlung legt Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Marc Röllinghoff großen Wert auf Prävention, zu der auch Lebensstiländerungen gehören können. Operationen sind seiner Ansicht nach nur der letzte Schritt. Erst wenn alle konservativen Therapiemaßnahmen nicht fruchten, sollte ein Eingriff in Erwägung gezogen werden.
Zweck des Wirbelsäulenzentrums ist die Vorhaltung fächerübergreifender Strukturen für die Diagnose und Therapie von Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen. Dies betrifft sämtliche Phasen der Versorgung. Die Behandlung der Patienten schließt somit ambulante, prä- und poststationäre Leistungen mit ein. Das Wirbelsäulenzentrum dient als gemeinsam getragene interdisziplinäre Plattform der beteiligten Kliniken, Abteilungen und Einrichtungen. Es versteht sich als Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenerkrankungen.