Bei einem Verdacht auf Prostatakrebs bespricht die oder der Urolog*in die Notwendigkeit einer Prostata-Biopsie, also einer Gewebeprobe der Prostata. Zur Planung einer Fusionsbiopsie wird zunächst ein multiparametrisches MRT der Prostata durchgeführt, bei dem drei verschiedene Aufnahme-Verfahren miteinander kombiniert werden. Die Bilder dieser Untersuchung werden von der oder dem Radiolog*in und Urolog*in begutachtet, tumorverdächtige Areale werden definiert. Diese Bild-Aufnahmen werden vor der geplanten Biopsie in das Ultraschallgerät eingelesen, das zur Kontrolle der Gewebsentnahme der Prostata benutzt wird. Während der Untersuchung werden im Ultraschall-Gerät die MRT-Bilder mithilfe einer speziellen 3D-Software mit dem Ultraschall-Bild verschmelzt, sodass eine gezielte Entnahme des Gewebes möglich ist.
Die Zuverlässigkeit: Die Fusionsbiopsie der Prostata bietet gegenüber herkömmlichen Methoden eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit (85 Prozent) zur Entdeckung eines bösartigen Tumors.
Bessere Detektionsrate: Eine bessere Quote bei der frühzeitigen Entdeckung gerade kleinerer Tumore bedeutet für Sie weniger psychische Belastung und eine größere Chance auf Heilung.
Präzise Diagnostik: Eine gezielte Gewebsentnahme bedeutet eine erhebliche Verbesserung der Früherkennung. Sie wissen nach der Fusionsbiopsie mit hoher Wahrscheinlichkeit, ob Sie Prostatakrebs haben oder nicht.
Schonend und sicher: Die Fusionsbiopsie, also die Verschmelzung von MRT-Bildern mit Echtzeit-Ultraschall macht die Diagnose von Prostatakrebs schonender und sicherer. Die Gewebsentnahme erfolgt gezielt im tumorverdächtigen Areal.
Vor dem Eingriff steht das Aufklärungsgespräch mit der oder dem Urolog*in. Hier wird auf die gängigen Risiken des Eingriffes (s. u.) hingewiesen. Zusätzlich sollte die oder der Patient*in darüber informiert werden, dass eine Biopsie zwar Prostatakrebs nachweisen kann, dieser jedoch auch im Rahmen eine Biopsie übersehen werden kann, wenn er durch die Biopsie nicht „getroffen“ wird.
Die oder der Patient*in sollte bereits in diesem Gespräch alle sich ihr oder ihm aufdrängenden Fragen und Zweifel zur Sprache bringen.
Wichtig ist zudem, die Ärztin oder den Arzt auf Medikamente hinzuweisen, die die Blutgerinnung beeinträchtigen (z. B. ASS, Plaxix, Xarelto, Marcumar etc.).
Zusätzlich wird die oder der Urolog*in mit der oder dem Patient*in eine prophylaktische Einnahme eines Antibiotikums im Rahmen der Prostata-Biopsie besprechen, um einer bakteriellen Infektion nach der Prostata-Biopsie vorzubeugen.
Der Eingriff selbst dauert nur wenige Minuten. Nach dem Eingriff bleiben die Patient*innen noch für eine kurze Zeit zur Beobachtung.
Durch die eventuelle Einnahme von Schmerz- oder Beruhigungsmitteln wie auch durch die örtliche Betäubung kann die Verkehrstüchtigkeit vorübergehend eingeschränkt sein. Patient*innen sollten aus diesem Grund auf das Führen eines Fahrzeuges am Tag des Eingriffs verzichten.
Leichte Blut-Beimengungen im Urin, Stuhl und Ejakulat sind nach einer Prostata-Biopsie häufig und normal.
Patient*innen sollten insbesondere darauf achten, die mit der oder dem Urolog*in vereinbarte antibiotische Prophylaxe genau nach Anweisung durchzuführen.
Sollte es in den Tagen nach der Biopsie zu Fieber kommen, ist umgehend die oder der Urolog*in oder eine urologische Ambulanz aufzusuchen.
Die Prostata-Biopsie ist ein sicheres Verfahren. Nach heutigem Wissensstand kommt es nicht zur Ausbreitung der Tumorzellen im Stichkanal oder zu einer Begünstigung der Entstehung von Tumor-Absiedelungen. Auch findet keine Beeinflussung des Wachstumsverhaltens des Prostatakrebses statt.
Je nachdem, wie viele Proben aus der Prostata entnommen werden, wird der Eingriff auch unter Vollnarkose ambulant durchgeführt.
Nein, der Eingriff findet unter örtlicher Betäubung statt. Das Stanzen mit dem Biopsie-Gerät geht sehr schnell und ist kaum schmerzhaft.
Für die Ausübung des Geschlechtsverkehrs gibt es keine Einschränkungen.