Um Darmkrebs zu erkennen, stehen folgende Untersuchungsverfahren zur Verfügung: 

FOBT (Guaiak-Test, Haemokkult-Test) 
Dieser Test besteht aus drei Test-Briefchen mit jeweils zwei Auftrag-Feldern für Stuhl (siehe Abbildung). Ziel der Untersuchung ist es, sogenanntes okkultes (unsichtbares) Blut zu entdecken. Denn es kann ein Hinweis darauf sein, dass ein Darmkrebs oder Vorstufen dazu (Polypen, Adenome) vorliegen. Studien haben gezeigt, dass eine regelmäßige Anwendung dieser Methode die Krebs-Sterblichkeit um 15 bis 20 Prozent senken kann. Bei positivem Befund sollte umgehend eine „hohe“ Koloskopie (darunter versteht man eine komplette Darmspiegelung im Gegensatz zur kleinen Darmspiegelung, bei der nur Mastdarm und Sigma untersucht werden) durchgeführt werden. Damit kann man die Diagnose bestätigen und – sollte sich der Befund erhärten – die Lage sowie die Ausdehnung des Tumors bestimmen. 


Rektal-digitale Untersuchung 
Mit dieser Tastuntersuchung beurteilt die Ärztin oder der Arzt die unteren acht bis zehn Zentimeter des Mastdarms. Hier finden sich etwa zehn bis 20 Prozent aller Darm-Tumore. Außerdem kann man so die Beschaffenheit der Prostata beim Mann und der weiblichen Geschlechtsorgane bei der Frau ertasten. Weiterhin gehört die Untersuchung des Darmausganges (Anus) zur Routine bei der Tastuntersuchung.  


Rektoskopie und Proktoskopie 
Bei diesen Untersuchungen werden die unteren 20 bis 30 Zentimeter des Dickdarms mit einem starren Instrument untersucht. Der Vorteil für die Patient*innen besteht darin, dass zur Vorbereitung lediglich ein kleiner Einlauf oder Abführ-Zäpfchen erforderlich sind. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Mit der Rektoskopie, die man als Ergänzung zur flexiblen Untersuchung (Koloskopie) einsetzt, können wir den unteren Teil des Mastdarms exakter beurteilen und beim Mastdarmkrebs die Höhe des Tumors besser bestimmen. Als alleinige Vorsorgemaßnahme reicht diese Untersuchung jedoch nicht aus, weil sie nur etwa 20 bis 30 Prozent aller Tumore erfasst. 


Sigmoidoskopie 
Bei dieser Untersuchung wird nur der untere Teil des Dickdarms gespiegelt. Die Untersuchung benötigt nur wenig Vorbereitung (s. Rektoskopie) und die Patient*innen benötigen keine Betäubung (Sedierung). Nachteil dieser Untersuchungsmethode ist, dass man damit die oberen Abschnitte des Darms nicht darstellen kann und deshalb die im rechten Teil des Dickdarms befindlichen Tumore (das sind immerhin bis zu 60 Prozent) nicht entdeckt. Wir empfehlen deshalb, diese Untersuchung durch die komplette Koloskopie zu ersetzen. 


Koloskopie 
Die komplette Koloskopie (Dickdarm-Spiegelung) ist das sicherste Verfahren, um einen Dick- und Mastdarmkrebs zu entdecken. Sie ist deshalb heute auch das Standard-Verfahren in der Vorsorge. Nach den Krebsfrüherkennungsrichtlinien des Bundesausschusses der Ärzt*innen und der Krankenkassen wird sie jedem Versicherten ab dem 55. Lebensjahr angeboten. Bei unauffälligem Befund reicht eine Wiederholung nach zehn Jahren. Auf diese Untersuchung muss der Darm vorbereitet werden (Entleerung mit speziellen Medikamenten am Vortag). In der Regel erhalten die Patient*innen während der Untersuchung ein Beruhigungsmittel (Sedierung), sodass sie von der Koloskopie wenig oder gar nichts mitbekommen. Weil das Betäubungsmittel das Reaktionsvermögen beeinträchtigt, dürfen die Patient*innen am Tag der Untersuchung kein Auto fahren. 


CT- und MRT-Diagnostik
Obwohl das Interesse in den Medien für diese beiden Untersuchungsverfahren groß ist, eignen sie sich nicht zur Vorsorge bei beschwerdefreien Menschen. CT- und MRT-Diagnostik dienen der Ausbreitungsdiagnostik kolorektaler Tumoren.


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