Das Darmzentrum am Marien-Hospital Marl 

Dickdarmkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Doch wenn man den Tumor noch in einem sehr frühen Stadium erkennt und behandelt, kann die Erkrankung in 90 Prozent der Fälle geheilt werden. 

Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen die Arbeit und das Team unseres Darmzentrums in Marl vor. Unser Ziel ist, die Versorgung von Patient*innen mit einem bösartigen Tumor des Dickdarms oder des Mastdarms wesentlich zu verbessern. Weil die Heilungschancen bei Dickdarm- und Mastdarmkrebs ganz entscheidend von einer frühzeitigen Diagnostik sowie einer qualifizierten Therapie und Nachsorge abhängen, haben sich unter dem Dach des Darmzentrums Marl alle an der Behandlung von Krebspatient*innen beteiligten Fachdisziplinen zusammengeschlossen. Gemeinsam haben wir ein strukturiertes Behandlungskonzept für Sie erarbeitet. So profitieren unsere Patient*innen von der Diagnose-Stellung bis zur Nachsorge von dem Fachwissen aller an der Behandlung von Krebspatient*innen beteiligten Expert*innen. 

Wir möchten Sie von Anfang an über alle Aspekte der Erkrankung und über die Behandlungsmöglichkeiten aufklären. Sie sollen wissen, welche Hilfe wir Ihnen für den Umgang mit Ihrer Erkrankung anbieten. Seien Sie sicher: Wir lassen Sie mit Ihrer Krankheit nicht allein. 

Zertifizierung

Der Name "Darmzentrum" ist nicht geschützt und kann deshalb prinzipiell von jeder Einrichtung verwendet werden. Erst der Zusatz „zertifiziertes Darmzentrum“, über den wir verfügen, weist nach, dass bestimmte Kriterien erfüllt sind, die zum Beispiel Abläufe, Behandlungsstrategien und Organisationsstrukturen betreffen. Grundsätzlich bedeutet eine Zertifizierung, dass die Qualität der Einrichtung durch Außenstehende überprüft wurde und auch weiter regelmäßig nachgewiesen werden muss. 

Besonderer Wert wird bei der Zertifizierung auf die Einhaltung von vorgegebenen Standards gelegt. So können Patient*innen sicher sein, dass die Voraussetzungen für eine qualitativ gute Behandlung erfüllt sind und sich die Therapie an internationalen Qualitätsnormen orientiert. 

Was ist Darmkrebs?

Trotz aller Vorurteile: Die Diagnose Krebs bedeutet kein Todesurteil. Die moderne Medizin kann eine Krebserkrankung heute gut behandeln und auch in vielen Fällen heilen – vorausgesetzt, die Krankheit wird in einem frühen Stadium entdeckt. 

Doch was ist überhaupt Krebs? 

Bei Krebs vermehren sich ungebremst Körperzellen, breiten sich im Körper aus und zerstören benachbartes Gewebe und Organe. Unter dem Begriff Darmkrebs fasst man bösartige Neubildungen des Dickdarms und des Mastdarms zusammen. In Deutschland ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebsart bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen.  

Anatomie

Der Darm ist ein faszinierendes Körperteil, denn er ist mehr als ein Verdauungsorgan. Er ist nicht nur das größte Immunsystem, sondern zugleich einer unserer klügsten und sensibelsten Körperteile. Mediziner sprechen deshalb auch vom "zweiten Gehirn" des Menschen, weil der Darm von über 100 Milliarden Nervenzellen umhüllt wird und damit mehr Neuronen als das Gehirn und das Rückenmark enthält. 

Der Darm des Menschen wird unterteilt in Dünn- und Dickdarm. Der Dünndarm hat eine Länge von fünf bis acht Metern und beginnt hinter dem so genannten Zwölffingerdarm im linken Oberbauch. Am unteren Ende im rechten Unterbauch geht der Dünndarm in den Dickdarm über. Der Dünndarm ist für die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen zuständig, die durch die Verdauungssäfte aus Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber für die Aufnahme vorbereitet werden. Der Dickdarm liegt wie ein Rahmen im Bauchraum, er beginnt im rechten Unterbauch mit dem Blinddarm, an dessen Ende sich der Wurmfortsatz (Appendix) befindet. Die häufige Blinddarmentzündung betrifft nur diesen Wurmfortsatz, der eigentliche Blinddarm ist nicht betroffen. 

Bösartige Tumore werden mit wenigen Ausnahmen nur im Dickdarm beobachtet, auf dem Weg vom Blinddarm bis zum Mastdarm besteht eine deutliche Häufigkeitszunahme. Deshalb ist die Dickdarm-Spiegelung in der Krebsvorsorge so wichtig, während Dünndarm-Untersuchungen (z. B. durch Röntgen bzw. die sog. Kapsel-Endoskopie) als Maßnahme zur Krebsvorbeugung nicht notwendig sind. 

Risikofaktoren

Die Ursachen, die zur Entstehung des Darmkrebses führen, sind zwar noch nicht eindeutig geklärt, doch medizinische Experten sind sich sicher, dass einige Faktoren die Entstehung von Dickdarmkrebs begünstigen. So nimmt beispielsweise das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, mit steigendem Lebensalter zu. Nicht zuletzt spielen unsere veränderten Lebensgewohnheiten eine wichtige Rolle bei der Krebs-Entstehung: Fettes Essen, viel Fleisch, regelmäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht und wenig Bewegung erhöhen die Gefahr einer bösartigen Erkrankung. 

Darüber hinaus gibt es auch bestimmte Personengruppen, die – verglichen mit der Durchschnittsbevölkerung – ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko haben. Dazu gehören: 

  • Menschen mit einer familiären Veranlagung für Darmkrebs 
  • Anlage-Träger*innen für ein hereditäres kolorektales Karzinom (vererbbare Form des Dick- und Mastdarmkrebses) 
  • Patient*innen, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) leiden (z. B. Colitis ulcerosa) 

1. Vererbung 

Die Vererbung des Krebsrisikos spielt sicher eine bedeutende Rolle, die man aber heute in ihrem Ausmaß noch nicht abschließend bewerten kann. Man rechnet damit, dass bei zehn bis 15 Prozent aller Darmkrebs-Erkrankungen eine genetische Disposition für die Entstehung mitverantwortlich ist. Einige der Gendefekte, die Darmkrebs auslösen können, sind heute bereits bekannt (z. B. FAP, HNPCC). 

Bei der FAP (familiäre adenomatöse Polyposis = vererbbare Polypen-Krankheit des Darmes) weisen die betroffenen Familienmitglieder schon in jungen Jahren zum Teil Hunderte von Polypen im Darm auf, von denen einige auch frühzeitig zu bösartigen Krebs-Tumoren entarten. 

Im Gegensatz dazu zeigen Patient*innen mit einem HNPCC-Syndrom (hereditäres nicht polypöses kolorektales Karzinom = ein vererbter, nicht durch Polypen entstandener Dick- bzw. Mastdarmkrebs) nur selten Polypen, vielmehr entstehen bereits in jungen Lebensjahren direkt bösartige Darm-Tumore. Bei beiden Erkrankungen sind Gendefekte bekannt, die dann auch bei den Mitgliedern dieser Familien untersucht werden können, um ihr persönliches Risiko für die Krebs-Entstehung abschätzen zu können. In vielen Fällen können wir aber nur aus der Beobachtung heraus auf eine Rolle vererbter Gene schließen (familiär gesteigertes Risiko). Auf Grundlage dieser Annahmen wurden die aktuellen Empfehlungen für die Vorsorge entwickelt, denen Patient*innen mit einem erhöhten Risiko folgen sollten. 

Familiär gesteigertes Risiko 

Wenn in der Familie bereits Dick- bzw. Mastdarmkrebs aufgetreten ist, dann haben Verwandte ersten Grades (also die Söhne und Töchter der Erkrankten) ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Bei Verwandten zweiten Grades besteht ein gering erhöhtes Risiko. 

Deshalb gilt folgende Empfehlung: Verwandte ersten Grades sollten sich rechtzeitig einer Koloskopie (Darmspiegelung) unterziehen, und zwar zehn Jahre vor dem Lebensalter, in dem die Erkrankung bei ihrem Angehörigen festgestellt wurde. Spätestens sollten sie jedoch im 50. Lebensjahr eine Koloskopie durchführen lassen. 

Ein Beispiel: Trat die Erkrankung bei Vater oder Mutter im Alter von 45 Jahren auf, dann sollten sich die Kinder bereits mit 35 Jahren einer Darmspiegelung unterziehen. 

Wenn ein Familienmitglied an einem Adenom (Krebsvorstufe) erkrankt ist und dieses vor dem 50. Lebensjahr entdeckt wurde, dann haben Verwandte ersten Grades ein erhöhtes Risiko, an einem Dick- bzw. Mastdarmkrebs zu erkranken. Auch hier sollte die Vorsorge bei Verwandten zehn Jahre vor dem Erreichen des Alters erfolgen, in dem bei der oder dem Patient*in die Krebs-Vorstufen entdeckt wurden. 

Hereditäres kolorektales Karzinom (vererbter Dick- und Mastdarmkrebs) 

Wir kennen mehrere Erbkrankheiten, die eng mit der Entstehung eines Dick- bzw. Mastdarmkrebses zusammenhängen (FAP, HNPCC u. a.). Wenn ein solcher Gendefekt bei einer oder einem Patient*in mit Dick- bzw. Mastdarmkrebs nachgewiesen wird, dann hat das für die direkten Familienangehörigen unmittelbare und lebenswichtige Auswirkungen, weil das Risiko einer eigenen Krebserkrankung erheblich erhöht ist. 

Diese Risiken können zuverlässig durch einen Gentest ausgeschlossen werden. Deshalb sollten sich Betroffene unbedingt bei entsprechenden Experten genetisch beraten lassen. Da sich der Verdacht auf eine solche Erkrankung häufig nur durch die Familiengeschichte erhärten lässt, ist eine exakte Erhebung dieser Daten bei allen Patient*innen mit Darmkrebs ausgesprochen wichtig. 

Besonders gefährdet sind Patient*innen, die alle folgenden Kriterien gleichzeitig erfüllen (sogenannte Amsterdam-Kriterien): 

  • mindestens drei Familienmitglieder mit HNPCC-assoz. Krebserkrankungen (dazu zählen z. B. der Dickdarm- bzw. Mastdarmkrebs, Gebärmutterkrebs, Dünndarmkrebs sowie Harnleiter/Nierenbeckenkrebs) 
  • mindestens zwei betroffene, aufeinanderfolgende Generationen 
  • ein Familienmitglied erstgradig verwandt mit den beiden anderen 
  • eine oder ein Erkrankte*r zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre 
  • Ausschluss einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP), einer vererbbaren Polypen-Krankheit des Darmes 

2. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) 

Patient*innen mit einer Colitis ulcerosa (entzündlicher Befall des Mast- und Dickdarms) haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Darmkrebses. Das Risiko hängt von der Ausdehnung der Entzündung, dem Alter beim ersten Auftreten der Erkrankung und der Dauer der Erkrankung ab. Dauert die Krankheit mehr als 30 Jahre an, dann beträgt das Darmkrebsrisiko bis zu 18 Prozent. Aus diesem Grunde sollten sich Patient*innen ab einem bestimmten Zeitpunkt jährlich einer Darmspiegelung mit Probenentnahmen unterziehen, und zwar 

  • nach acht Jahren, wenn der gesamte Dickdarm dauerhaft betroffen ist 
  • nach 15 Jahren, wenn der Dickdarm linksseitig chronisch entzündet ist 

Für Patient*innen, die an Morbus Crohn (chronische, schubweise verlaufende Entzündung aller Schichten der Darmwand) erkrankt sind, lassen die bislang erhobenen Daten keine klare Empfehlung zu. Sie sollten allerdings weiter an den angebotenen Vorsorgemaßnahmen teilnehmen. 


3. Risiko-Check 

Darmkrebs ist heilbar – vorausgesetzt er wird frühzeitig erkannt. Welche Risikofaktoren bestehen bei Ihnen? Nehmen Sie sich bitte kurz Zeit und beantworten die Fragen in unserem Risiko-Check. Dazu öffnen Sie einfach die PDF-Datei und drucken sie aus. Am Ende des Tests finden Sie eine kurze Auswertung. 

»Risiko-Check« zum Download

Symptome

Symptome treten bei Darmkrebserkrankungen erst relativ spät auf. Aus diesem Grunde ist die Vorsorge auch bei beschwerdefreien Patient*innen so wichtig. Im Verlauf der Erkrankung können auftreten: 

  • Blut-Beimengungen im Stuhl 
  • Änderungen des Stuhlverhaltens mit neu auftretender Verstopfung oder Durchfällen 
  • Bauchschmerzen 
  • Gewichtsverlust 
  • Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit 

Wenn Sie diese Symptome beobachten, sollten Sie umgehend Ihre Hausär aufsuchen, damit in begründeten Fällen eine Dickdarm-Spiegelung (Koloskopie) durchgeführt wird. Mit dieser Untersuchung lässt sich eine Geschwulst im Darm sicher entdecken oder auch ausschließen. Die konsequente Abklärung ist umso wichtiger, wenn gleichzeitig andere Erkrankungen bestehen, die ähnliche Symptome verursachen, wie zum Beispiel Hämorrhoiden. Schreitet das Tumorwachstum weiter fort, kann es zu einem Darmverschluss oder im Extremfall zu einem Darm-Durchbruch kommen. 

Vorbeugung

Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand: Denn Sie können einen entscheidenden Beitrag dafür leisten, dem Darmkrebs vorzubeugen. Hier haben wir für Sie einige Tipps und Hinweise zusammengestellt, mit denen Sie viel für Ihr Wohlbefinden tun können. 

  • Bewegen Sie sich regelmäßig. Das vermindert das Risiko, an Dick- und Mastdarmkrebs zu erkranken. 
  • Reduzieren Sie Ihr Gewicht. Als Richtwert gilt: Ihr BMI sollte den Wert 25 (Verlinkung mit BMI-Tabelle) nicht übersteigen. Wissenschaftliche Studien konnten nachweisen, dass Patient*innen mit regelmäßiger körperlicher Aktivität weniger Dickdarm-Polypen (Krebs-Vorstufen) und weniger Dickdarmkrebse aufweisen. Gleiches gilt für Menschen mit Normalgewicht gegenüber denen mit Übergewicht. 
  • Verzichten Sie auf den blauen Dunst: Rauchen geht mit einem erhöhten Risiko für Dickdarm-Polypen und Dickdarmkrebs einher. Außerdem birgt das Rauchen die Gefahr, auch an anderen Krebsformen (z. B. Bronchial-Karzinom, Blasen-Karzinom) zu erkranken. Und nicht zuletzt steigt für Raucher*innen im Falle einer bösartigen Erkrankung das Operationsrisiko an. 
  • Ernähren Sie sich ausgewogen: Essen sie möglichst ballaststoffreich und reduzieren sie Ihren Fleischkonsum. Auf die tägliche Speisekarte gehören Obst und Gemüse (fünf Portionen pro Tag). Mäßigen Sie außerdem Ihren Alkoholkonsum. Die Ernährung sollte folsäure- und kalziumreich sein. Noch nicht wissenschaftlich geklärt ist bislang, wie sich der Verzehr von Fisch, fettreduzierter Nahrung und Vitamin-C-haltiger Lebensmittel auswirkt. Man geht jedoch davon aus, dass diese Produkte einen positiven Einfluss haben und das Auftreten von Krebs-Vorstufen verringern können. Wenn Sie alle Ernährungstipps beherzigen, dann können wir derzeit die zusätzliche Einnahme von Medikamenten bzw. Mikronährstoffen nicht empfehlen (z. B. Calcium, Magnesium, Beta-Carotin, Vitamin A, C, D, E, Folsäure, Selen, Acetylsalicylsäure). 

Früherkennung

Am besten ist es, wenn Sie erst gar nicht an Darmkrebs erkranken. Nehmen Sie deshalb die Angebote der Vorsorge wahr: Diese haben nämlich das Ziel, eine Krebserkrankung möglichst früh zu erkennen – bevor überhaupt Beschwerden und Symptome auftreten. Außerdem können die Ärzt*innen bei diesen Untersuchungen Vorstufen des Dickdarmkrebses erkennen und dadurch verhindern, dass sich diese Vorstufen zu einem bösartigen Tumor weiterentwickeln. Als Empfehlung gilt: Wenn Sie das 50. Lebensjahr erreicht haben, sollten Sie zur Darmkrebsvorsorge gehen – vorausgesetzt, Sie haben keine Beschwerden oder ein genetisch- oder erkrankungsbedingtes Risiko (siehe Risikofaktoren, Erbfaktoren). 

Standard-Untersuchungen bei der Vorsorge sind heute die Austastung des Mastdarms durch die Ärztin oder den Arzt sowie die Stuhluntersuchung auf okkultes (verstecktes) Blut (FOBT). Diese Untersuchungen sollten Sie jährlich durchführen. Ab dem 55. Lebensjahr gilt die Empfehlung, sich zusätzlich einer „hohen“ Koloskopie zu unterziehen. Darunter versteht man eine komplette Darmspiegelung im Gegensatz zur kleinen Darmspiegelung, bei der nur Mastdarm und Sigma (letzter Teil des Dickdarms) untersucht werden. Wenn diese Untersuchung ohne Befund bleibt, steht die nächste Koloskopie erst wieder nach zehn Jahren an. 

Diagnostik

Um Darmkrebs zu erkennen, stehen folgende Untersuchungsverfahren zur Verfügung: 

FOBT (Guaiak-Test, Haemokkult-Test) 

Dieser Test besteht aus drei Test-Briefchen mit jeweils zwei Auftrag-Feldern für Stuhl (siehe Abbildung). Ziel der Untersuchung ist es, sogenanntes okkultes (unsichtbares) Blut zu entdecken. Denn es kann ein Hinweis darauf sein, dass ein Darmkrebs oder Vorstufen dazu (Polypen, Adenome) vorliegen. Studien haben gezeigt, dass eine regelmäßige Anwendung dieser Methode die Krebs-Sterblichkeit um 15 bis 20 Prozent senken kann. Bei positivem Befund sollte umgehend eine „hohe“ Koloskopie (darunter versteht man eine komplette Darmspiegelung im Gegensatz zur kleinen Darmspiegelung, bei der nur Mastdarm und Sigma untersucht werden) durchgeführt werden. Damit kann man die Diagnose bestätigen und – sollte sich der Befund erhärten – die Lage sowie die Ausdehnung des Tumors bestimmen. 


Rektal-digitale Untersuchung 

Mit dieser Tastuntersuchung beurteilt die Ärztin oder der Arzt die unteren acht bis zehn Zentimeter des Mastdarms. Hier finden sich etwa zehn bis 20 Prozent aller Darm-Tumore. Außerdem kann man so die Beschaffenheit der Prostata beim Mann und der weiblichen Geschlechtsorgane bei der Frau ertasten. Weiterhin gehört die Untersuchung des Darmausganges (Anus) zur Routine bei der Tastuntersuchung. 


Rektoskopie und Proktoskopie 

Bei diesen Untersuchungen werden die unteren 20 bis 30 Zentimeter des Dickdarms mit einem starren Instrument untersucht. Der Vorteil für die Patient*innen besteht darin, dass zur Vorbereitung lediglich ein kleiner Einlauf oder Abführ-Zäpfchen erforderlich sind. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Mit der Rektoskopie, die man als Ergänzung zur flexiblen Untersuchung (Koloskopie) einsetzt, können wir den unteren Teil des Mastdarms exakter beurteilen und beim Mastdarmkrebs die Höhe des Tumors besser bestimmen. Als alleinige Vorsorgemaßnahme reicht diese Untersuchung jedoch nicht aus, weil sie nur etwa 20 bis 30 Prozent aller Tumore erfasst. 


Sigmoidoskopie 

Bei dieser Untersuchung wird nur der untere Teil des Dickdarms gespiegelt. Die Untersuchung benötigt nur wenig Vorbereitung (s. Rektoskopie) und die Patient*innen benötigen keine Betäubung (Sedierung). Nachteil dieser Untersuchungsmethode ist, dass man damit die oberen Abschnitte des Darms nicht darstellen kann und deshalb die im rechten Teil des Dickdarms befindlichen Tumore (das sind immerhin bis zu 60 Prozent) nicht entdeckt. Wir empfehlen deshalb, diese Untersuchung durch die komplette Koloskopie zu ersetzen. 


Koloskopie 

Die komplette Koloskopie (Dickdarm-Spiegelung) ist das sicherste Verfahren, um einen Dick- und Mastdarmkrebs zu entdecken. Sie ist deshalb heute auch das Standard-Verfahren in der Vorsorge. Nach den Krebsfrüherkennungsrichtlinien des Bundesausschusses der Ärzt*innen und der Krankenkassen wird sie jedem Versicherten ab dem 55. Lebensjahr angeboten. Bei unauffälligem Befund reicht eine Wiederholung nach zehn Jahren. Auf diese Untersuchung muss der Darm vorbereitet werden (Entleerung mit speziellen Medikamenten am Vortag). In der Regel erhalten die Patient*innen während der Untersuchung ein Beruhigungsmittel (Sedierung), sodass sie von der Koloskopie wenig oder gar nichts mitbekommen. Weil das Betäubungsmittel das Reaktionsvermögen beeinträchtigt, dürfen die Patient*innen am Tag der Untersuchung kein Auto fahren. 

 


Barium-Doppelkontrastuntersuchung 

Die Vorbereitung zu dieser Untersuchung entspricht denen zur Koloskopie. Zwei nachteilige Faktoren haben allerdings dazu geführt, dass diese Methode für die Vorsorge keine Rolle mehr spielt: 

  • die Nicht-Erkennbarkeit von Polypen mit weniger als einem Zentimeter Durchmesser 
  • die Notwendigkeit einer zusätzlichen Darmspiegelung bei verdächtigen Befunden 

CT- bzw. MRT-Kolonografie 

Obwohl das Interesse in den Medien für diese beiden Untersuchungsverfahren groß ist, eignen sie sich nicht zur Vorsorge bei beschwerdefreien Menschen. Sie haben nämlich ähnliche Nachteile wie die Barium-Doppelkontrast-Untersuchung, weil sich mit ihnen kleine Polypen nicht erkennen lassen und eine Darmspiegelung bei verdächtigen Befunden nötig wird. 

Operative Therapie

Im besten Fall können wir die Krankheit heilen, indem wir bei einer Darmspiegelung den Tumor abtragen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn der Tumor 

  • in einem Polypen entstanden ist 
  • vom feingeweblichen Typ her ein niedriges Risiko aufweist 
  • und den Polypen-Stiel noch nicht erreicht hat (sogenannte T1 – low risk-Tumore, also Tumore in einem frühen Stadium) 

In allen anderen Fällen müssen wir den Tumor und seine Umgebung operativ entfernen. 

Ist bei Ihnen eine Operation erforderlich, dann führen wir sie nach den neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen durch. Wir können heute durch eine optimale Vorbehandlung und moderne Operationstechniken in über 90 Prozent aller Fälle auch beim Mastdarmkrebs erreichen, dass der Schließmuskel erhalten bleibt und Sie keinen dauerhaften künstlichen Darmausgang benötigen. 


Dickdarmkrebs 

Beim Dickdarmkrebs wird das Ausmaß der Operation durch die Lage des Tumors bestimmt. Dabei spielt die Blutgefäß-Versorgung eine entscheidende Rolle, da die Lymphknoten-Stationen entlang der Gefäße liegen. Wenn wir den Tumor mit seinen zugehörigen Lymphgefäßen und Lymphknoten entfernen müssen, ist es notwendig, z. B. die rechte Hälfte des Dickdarms, den Querdarm oder auch die gesamte linke Hälfte des Dickdarms herauszunehmen. Nur so können wir eine Tumor-Freiheit erreichen. 

Das muss aber keine Einschränkung der Lebensqualität bedeuten. Denn die Erfahrung zeigt, dass unsere Patient*innen nach einer kurzen Zeit der Anpassung auch mit nur der Hälfte des Dickdarms eine nahezu unveränderte Lebensqualität haben. Und noch eine Sorge können wir nehmen: Ein künstlicher Darmausgang ist beim Dickdarmkrebs nur in absoluten Ausnahmefällen erforderlich (z. B. beim Darmverschluss) und wird dann meistens auch nur für kurze Zeit gelegt. 


Mastdarmkrebs 

Beim Mastdarmkrebs müssen wir zunächst entscheiden, ob wir direkt operieren oder zunächst eine Vorbehandlung mit Strahlentherapie und Chemotherapie erforderlich ist. Diese Entscheidung hängt vom Abstand des Tumors zum Schließmuskel, von der Möglichkeit des Lymphknoten-Befalls und von der Eindringtiefe des Tumors in die Darmwand ab. Die Operation umfasst immer die Entfernung des Mastdarms, der Lymphgefäße und Lymphknoten entlang der Blutgefäße und die Entfernung des sogenannten Mesorektums, in dem ebenfalls Lymphgefäße und Lymphknoten um den Darm herum vorkommen (sog. TME oder totale mesorektale Excision). Auf diese Weise erzielen wir die größtmögliche Sicherheit, um ein örtliches Wiederauftreten der Erkrankung zu vermeiden. 

Bei der Operation achten unsere Chirurg*innen besonders auf die Nerven im kleinen Becken, die für die Blasen-Funktion, die männliche Potenz und die Schließmuskel-Funktion des Mastdarms verantwortlich sind. Wir können heute den Schließmuskel erhalten, wenn der Tumor mehr als zwei Zentimeter vom Ober-Rand des Schließmuskels entfernt ist und dieser eine regelrechte Funktion aufweist. Meistens müssen wir bei tiefen Tumoren und im Anschluss an eine Bestrahlung für zwei bis drei Monate einen künstlichen Darmausgang legen. 


Nach der Operation 

Unmittelbar nach dem Eingriff werden Sie auf unseren interdisziplinär geführten Intensiv- und Intermediate-Care-Einheiten bestens versorgt und betreut. Dort behandeln Sie bis zu Ihrer Entlassung spezialisierte Intensivmediziner*innen, Schmerztherapeut*innen, Chirurg*innen, Gastroenterolog*innen und Onkolog*innen in enger Zusammenarbeit. Nach Möglichkeit behandeln wir Sie nach dem sogenannten Fast-Track-Konzept. Übersetzt heißt „Fast Track“ so viel wie „schnelle Schiene“. Und genau darum geht es: durch eine verbesserte Vor- und Nachbehandlung einen schnellen Heilungserfolg zu erzielen. 

Um Schmerzen auszuschalten, wird bereits vor der Operation ein Peridural-Katheter gelegt (ein dünner Kunststoff-Schlauch zur Schmerztherapie in der Nähe des Rückenmarks). Durch ihn fließen später kontinuierlich Medikamente, die den Schmerz wirksam ausschalten. Außerdem wird dadurch eine Darmlähmung verhindert, häufig eine unangenehme Folge bei großen Bauch-Eingriffen. Ist die Operation überstanden, werden Sie sofort wieder mobilisiert, und auch der Kostaufbau beginnt umgehend. Sie dürfen schon nach wenigen Stunden wieder etwas trinken und Joghurt zu sich nehmen. 

Sollte bei Ihnen nach der Operation eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung notwendig werden, führen wir diese Behandlung in der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und in der Praxis für Strahlentherapie durch. 

Medikamentöse Therapie

1. Chemotherapie 

Eine Chemotherapie ist eine medikamentöse Behandlung bösartiger Zell-Systeme. Dabei bekommen die Patient*innen Medikamente entweder als Infusion oder in Tablettenform. Diese Substanzen haben die Zerstörung der bösartigen Tumorzellen zum Ziel. Tumorzellen sind in ihrem Stoffwechsel sehr aktiv, sodass eine große Menge dieser Substanzen durch diese Zell-Systeme geschleust wird. Durch diese Medikamente werden Tumorzellen in ihrem Entwicklungszyklus blockiert und sterben ab. 

Um diese Effekte zu verstärken, werden häufig mehrere Medikamente miteinander kombiniert. Die Behandlung mit diesen Substanzen erfolgt meist in Intervallen, das heißt: Auf einen oder mehrere Tage mit Therapie folgen häufig viele therapiefreie Tage. Die Behandlung setzt sich so aus mehreren Zyklen zusammen. 

Die Zusammenstellung der Medikamente und deren Dosierung ist immer individuell verschieden. Wir berücksichtigen dabei das Krankheitsstadium, den Allgemeinzustand und das Körpergewicht der Patient*innen. Auch die Dauer der Therapie ist abhängig vom Krankheitsstadium. Diese Schemata werden nach internationalen Leitlinien berechnet. 

Die Chemotherapien können in verschiedenen Stadien einer bösartigen Erkrankung eingesetzt werden: 

Neoadjuvante Behandlung 

Diese Form der Therapie wird vor einer Operation eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern und dadurch eine Operation zu ermöglichen. Bei Tumoren des Enddarmes werden Chemotherapie und Strahlentherapie vor der Operation miteinander kombiniert. Dadurch erhöht sich die Chance auf eine dauerhafte Heilung. Und wir können dadurch auch häufig die Anlage eines künstlichen Darmausgangs vermeiden. 

Adjuvante Therapie 

Hierbei wird die Chemotherapie nach der Operation verabreicht – mit dem Ziel, winzige Tumorzell-Nester zu zerstören, die nicht durch eine Operation entfernt worden sind. Diese Therapieform trägt bei Lymphknoten-Befall zur Sicherstellung einer dauerhaften Heilung bei. 

Palliative Therapie 

Wenn die bösartige Erkrankung bereits Tochtergeschwülste verbreitet hat, kann man die Krankheit meistens nicht mehr heilen. Doch wir können durch die Therapie das Leben häufig deutlich verlängern und die Lebensqualität entscheidend verbessern. 

Nebenwirkungen 

Die Medikamente, die zur Chemotherapie eingesetzt werden, zirkulieren durch den gesamten Organismus. Dabei ist der Durchsatz durch stoffwechselaktive Organ-Systeme besonders hoch. Dieser Mechanismus hat zwei Seiten: In den Tumorzellen ist er erwünscht; in anderen, schnell wachsenden Organ-Systemen kann diese Therapieform jedoch auch Nebenwirkungen hervorrufen. Wie stark sie auftreten, ist sehr unterschiedlich. Doch viele der Nebenwirkungen kann man heute gut in den Griff bekommen. Mögliche Nebenwirkungen sind: 

  • Übelkeit: Dabei wird sowohl die Schleimhaut des Magens als auch das Brechzentrum im Gehirn aktiviert. Mit modernen Medikamenten können wir diese Nebenwirkung weitgehend unterdrücken. 
  • Durchfall: Durch Schädigung der Magen- und Darmschleimhaut können lebensbedrohliche Durchfälle entstehen. Dieses Symptom lässt sich jedoch durch vorbeugende Medikamenten-Gabe fast immer vermeiden. 
  • Veränderungen des Blutes: Das Knochenmark ist ein sehr rasch wachsendes Organ-System, das häufig durch die Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen wird. Durch regelmäßige Labor-Kontrollen können wir Veränderungen frühzeitig erkennen und behandeln. Unter Umständen sind Bluttransfusionen oder eine Verschiebung der Therapie-Intervalle notwendig. In Einzelfällen kann auch der Einsatz von Wachstumsfaktoren (z. B. Erythropoetin) die Blutbildung unterstützen. 
  • Haarausfall: Die Medikamente, die zur Behandlung der Darm-Tumore eingesetzt werden, verursachen normalerweise keinen Haarausfall. Fallen unter der Behandlung dennoch Haare aus, dann hört dieser Prozess nach Beendigung der Chemotherapie wieder auf und die Haare wachsen wieder nach. Zur Überbrückung kann ein Haarersatz (Perücke) verordnet werden. 
  • Nerven-Störungen: Das Medikament Oxaliplatin kann zu störendem Kribbeln und einem Taubheitsgefühl in Händen und Füßen führen. Zur Vorbeugung werden Infusionen mit Magnesium und Calcium verabreicht. 
  • Hautveränderungen: Insbesondere bei Chemotherapeutika in Tablettenform kann es zu Rötungen und Haut-Ablösungen an Händen und Füßen kommen. Eine vorbeugende Salben-Behandlung verhindert diese Beschwerden weitgehend. 

2. Antikörper-Therapie 

Bei der Antikörper-Therapie handelt es sich um einen neuartigen Angriffspunkt im Kampf gegen Tumorzellen. Diese Therapie wird auch Immuntherapie genannt. Hierbei wird direkt in die Signal-Wege der Tumorzellen eingegriffen. Dadurch kann zum Beispiel das Wachstum der Tumor-Gefäße gestoppt werden. Häufig müssen vor Einsatz dieser Medikamente bestimmte Rezeptoren oder genetische Veränderungen am Tumor nachgewiesen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Antikörper auch einen entsprechenden Angriffspunkt an den Tumorzellen finden. Bei fehlenden Rezeptoren sind diese Medikamente nicht wirksam. 

Zur Steigerung ihrer Wirksamkeit wird die Antikörper-Therapie mit Chemotherapeutika kombiniert. 

Nebenwirkungen 

Die Nebenwirkungen dieser neuen Therapie-Methode unterscheiden sich deutlich von denen der Chemotherapie. Darüber hinaus sind sie nicht stark ausgeprägt. Mögliche Nebenwirkungen sind: 

  • Hautveränderungen: Häufig bildet sich eine Rötung der Haut oder eine akneiforme Hautveränderung. Eine Salben-Behandlung kann diese Symptome weitgehend lindern. 
  • Bluthochdruck: Bei vielen Patient*innen kommt es zu einer Blutdruck-Erhöhung, die jedoch medikamentös gut zu behandeln ist. 
  • Allergie: Vor allem bei der ersten Anwendung kann es zu allergischen Reaktionen kommen, die aber mit Medikamenten vollständig abklingen. 

Immuntherapie

Zunehmend wird auch die relativ nebenwirkungsarme Tumortherapie des Magen-Darm-Traktes entsprechend der Leitlinien von uns eingesetzt. Diese Therapie führt nur in wenigen Fällen zu Nebenwirkungen. Diese sind überwiegend im Bereich der Hormonstörungen zu finden.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie findet in unserem Darmzentrum in Kooperation mit dem Strahleninstitut borad in Dorsten am St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten statt. Die Aufgabe der Strahlentherapie ist die örtliche Verkleinerung eines bösartigen Prozesses. 

Häufig wird die Strahlentherapie in Zusammenhang mit einer Chemotherapie vor einer Operation eines Enddarm-Tumors durchgeführt. In diesem Fall verstärken sich die beiden Therapieformen. Dadurch ist oft eine Erhaltung der Schließmuskel-Funktion möglich. 

Vor Einleitung einer solchen Therapie erfolgt die Fall-Besprechung mit allen beteiligten Ärzt*innen in der Darmzentrumskonferenz. Dabei legt die oder der Onkolog*in die Dosierung der medikamentösen Therapie fest. Die oder der Strahlentherapeut*in wiederum bestimmt nach einer Planungscomputertomografie den Bestrahlungsplan. Die Bestrahlungstherapie erfolgt in der Regel innerhalb von fünf Wochen, wobei die einzelne Bestrahlungssitzung nur wenige Minuten dauert. Parallel zur Bestrahlung erfolgt dann in monatlichem Abstand eine Chemotherapie. 

Als häufige Nebenwirkungen können eine Hautrötung wie nach einem Sonnenbrand und Durchfälle auftreten. 

Studien

Wir bieten unseren Patient*innen im Darmzentrum die Teilnahme an wissenschaftlichen Studien an. Sie werden nach entsprechender Genehmigung durch die Ethikkommission unter strengen wissenschaftlichen Bedingungen durchgeführt. Das Ziel dieser Studien ist die bessere Versorgung der Patient*innen. 

An folgenden Studien nehmen wir teil: 

Psychoonkologie 

Zielsetzung der Studie 

Die Studie dient der Verbesserung der Erkennung psychosozialen Unterstützungsbedarfs und Therapie behandlungsbedürftiger psychischer Störung bei Krebskranken. 

Wer kann teilnehmen? 

Teilnehmen können Patient*innen mit hämatologischen und soliden Tumoren während unterschiedlicher Behandlungsphasen. Hierzu muss ein spezieller Fragebogen (FBK-R10) von den Patient*innen beantwortet werden. 


EDIUM 

Zielsetzung der Studie 

Die EDIUM-Studie (Ergebnisqualität bei Darmkrebs: Identifikation von Unterschieden und Maßnahmen zur flächendeckenden Qualitätsentwicklung) vergleicht die Lebensqualität nach der Behandlung bei Darmkrebs bundesweit. Die Ergebnisse der Studie sollen dabei helfen, das Leben mit Darmkrebs in Deutschland zu verbessern. 

Wer kann teilnehmen? 

Teilnehmen können Patiente*innen mit bösartigen Tumoren des Dickdarms und des Mastdarms in allen Stadien der Erkrankung. Die Teilnehmer*innen werden anhand eines international anerkannten Fragebogens (EORTC QLQ-30 und QLQ-C29) nach ihrem allgemeinen Wohlbefinden und ihrer körperlichen Fitness, nach psychischen Beschwerden und körperlichen Problemen vor der Therapie und zwölf Monate nach Beginn befragt. 

Nachsorge

In den ersten zwei Jahren nach der Operation eines Darmkrebses treten 80 Prozent aller Rückfälle (sogenannte Rezidive) auf, nach mehr als fünf Jahren werden fast keine Rückfälle mehr beobachtet. Deshalb sind in dieser ersten Zeit regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig. Die Häufigkeit der Nachuntersuchungen hängt zusätzlich davon ab, in welchem Stadium der Tumor beim Zeitpunkt der Erst-Operation war. 

Als Patient*in im Darmzentrum Marl erhalten Sie bei Ihrer Entlassung einen speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen persönlichen Nachsorge-Pass. Er enthält alle aktuellen Daten, die als Information für Ihre nachbehandelnden Ärzt*innen dienen. Und er lässt Platz, damit Sie Ihre individuellen Nachsorge-Ergebnisse dort eintragen können. 


Zertifikate

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